How to podcast …

Brauchen Bibliotheken neben Instagram, Facebook und Co. weitere digitale Formate? Podcasts jedenfalls werden immer beliebter.
Podcasts erfreuen sich in den vergangenen Jahren einer steigenden Beliebtheit und haben sich in der Medienlandschaft etabliert. Foto: StockPhotoPro – stock.adobe.com

 

Brauchen Bibliotheken neben Instagram, Facebook und Co. weitere digitale Formate? Und sind Podcasts ein möglicher Weg? Diese Fragen muss jede Bibliothek für sich selbst beantworten. Der folgende Artikel soll einen kurzen Einblick ins Thema Podcasting geben und Bibliotheken, die sich in diesem Feld ausprobieren wollen, eine Hilfestellung bieten.

Podcasts erfreuen sich in den vergangenen Jahren einer steigenden Beliebtheit und haben sich in der Medienlandschaft etabliert. Deshalb wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit – an der HdM Stuttgart[1] – untersucht, ob dieser Podcast-Trend bereits Einzug in die Bibliothekswelt gehalten hat. Hierfür wurden Bibliothekspodcasts recherchiert, analysiert, mithilfe von Experteninterviews vertiefende Einblicke gewonnen und der Leitfaden »How to podcast« entwickelt.

Unter »Podcast« versteht man eine Serie von Audiobeiträgen, die über das Internet zugänglich gemacht und abonniert werden können. Der Begriff Podcast ist ein »Kofferwort«, das unterschiedliche Erklärungen hat. »Pod« kann als Abkürzung für »play on demand« oder als Verweis auf den Apple iPod als Abspielgerät stehen. »cast« kommt vom englischen Begriff Broadcast (Rundfunksendung)[2]. Sie werden hauptsächlich von jungen Erwachsenen gehört[3], dienen der Unterhaltung, aber auch als Weiterbildungsoption und Informationsquelle. Die Formate, die auf dem Markt zu finden sind, sind vielfältig. Von Hörspielformaten über Interviews zu skriptlosen Gesprächen ist alles möglich. Unterschiedliche Podcast-Formate sind auch im Bibliotheksumfeld zu finden. Einige sprechen Medienempfehlungen aus, andere Podcaster/-innen unterhalten sich über den Alltag in der Bibliothek, interviewen Mitarbeiter/-innen oder Autorinnen und Autoren und halten Lesungen ab.

Perfektes »Nischen-Medium«

Podcasts bieten Vorteile, die Bibliotheken zu ihren Gunsten nutzen können. Eine Auseinandersetzung mit diesem Medienformat ist deshalb durchaus sinnvoll. Podcasts sind ein perfektes »Nischen-Medium«, um über die Inhalte spezifische Zielgruppen direkt anzusprechen.

Durch die Nutzung über das Internet und hauptsächlich über das Smartphone  können sie zeit- und ortsunabhängig konsumiert werden. Sie kommen so einer zunehmend mobilen Klientel entgegen. Weil die Umsetzung eines eigenen Podcast kostengünstig ist, eignen sie sich für das oftmals knappe Budget von Bibliotheken. Außerdem bieten sie die Möglichkeit, sich als Bibliothek authentisch und innovativ darzustellen und direkt mit der Zielgruppe zu kommunizieren.

Makellose Soundqualität

Um mit einem Podcast erfolgreich zu sein, ist es vor allem wichtig, für die eigene Institution zu definieren, was man als »Erfolg« ansieht. Daneben sind einige objektive Faktoren zu berücksichtigen, die über den Erfolg eines Podcast entscheiden. Hierzu gehören beispielsweise eine makellose Soundqualität, die Verfügbarkeit auf den meist genutzten Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts, ein regelmäßiger Veröffentlichungsrhythmus, ein Logo und ein einheitlicher Folgenaufbau mit einem Jingle zu Beginn und Ende.

[1]

Der vorliegende Beitrag basiert auf der Bachelorarbeit von Lia Fischer »Podcasts von Öffentlichen Bibliotheken: Die Podcast-Landschaft in deutschen Bibliotheken«. Stuttgart, Hochschule der Medien, Bachelorarbeit 2021. Abgerufen am 05.11.2021, von: hdms.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/searchtype/all/docId/6686/start/0/rows/10

[2]

Markgraf, P. D. D. (o. J.-a). Definition: Podcast. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH. Abgerufen am 12. April 2021, von wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/podcast-53629

[3]

Podcasts-Nutzung in Deutschland 2020. (o. J.). Statista. Abgerufen am 7. April 2021, von de.statista.com/statistik/daten/studie/876487/umfrage/nutzung-von-podcasts-in-deutschland/

Aus den Erkenntnissen der Bachelorarbeit entstand ein detaillierter Leitfaden, der Bibliotheken einen kompakten Überblick und einfachen Einstieg in die Welt des Podcastings geben soll. Der vollständige Leitfaden ist in BuB 01/2022 erschienen. Eine Sammlung an Bibliotheks-Podcasts ist in der BuB-App zu finden.

Die Autorinnen

Cornelia Vonhof (Foto: Hochschule der Medien) ist Professorin für Public Management und Leiterin des Kontaktstudiengangs Bibliotheks- und Informationsmanagement an der Hochschule der Medien Stuttgart. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf Managementinstrumenten in Bibliotheken und Informationseinrichtungen. – Kontakt: vonhof@hdm-stuttgart.de

Lia Fischer ist Absolventin der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart im Studiengang Bibliotheks- und Informationsmanagement. Nach ihrer Ausbildung in der Stadtbücherei Tübingen legte sie im Studium die Schwerpunkte auf das Öffentliche Bibliothekswesen, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Die semesterübergreifende Fokussierung auf Podcasting spiegelt sich auch im Thema ihrer Bachelorarbeit wider. – Kontakt: lia-fischer@web.de         

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