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Abschluss 107. Bibliothekartag: Bibliothekare fordern Nachhaltigkeit

107. Deutscher Bibliothekartag, Berlin, BIB, Bibliothekartag
Mehr als 4200 Teilnehmende kamen zum 107. Deutschen Bibliothekartag in Berlin. Vor dem Registrierugnsschalter bildeten sich am 1. Kongresstag lange Schlangen. Foto: Dirk Wissen

Mehr als 4.200 Teilnehmende verabschieden sich nach vier Tagen des intensiven Austauschs und konstruktiver Diskussionen vom 107. Deutschen Bibliothekartag aus Berlin. In nahezu 400 Veranstaltungen wurden nicht nur die neusten Entwicklungen der Bibliotheks- und Informationsbranche vorgestellt. Auch Forderungen der Bibliothekarinnen und Bibliothekare an die Politik wurden laut: neben der Verbesserung der tarifrechtlichen Rahmenbedingungen und der finanziellen Grundausstattung von Bibliotheken dringen sie auf die Einbindung von Bibliotheken in die Digitalisierungsstrategien von Bund, Ländern und Kommunen und die Beteiligung an den damit verbundenen Förderoptionen.

In ihrem Schlusswort forderte Vesna Steyer, Vorsitzende des Berufsverband Information Bibliothek (BIB) nochmals, die Rahmenbedingungen für Bibliotheken den Anforderungen der Realität anzupassen: »Die Bibliotheken sind mit ihren vielfältigen Angeboten seit mehr als zehn Jahren in Vorleistung gegangen. Es ist jetzt Zeit, dass die Politik die finanziellen Rahmenbedingungen für die Bibliotheken schafft, damit sie ihren gesellschaftlichen Auftrag, Teilhabe aller an Bildung, Wissen und Kultur, realisieren können.«

Bibliotheksbeschäftigte fordern auf Bibliothekartag bessere tarifliche Bezahlung

In diesem Zusammenhang ergänzte Ute Engelkenmeier, designierte Vorsitzende des BIB: »Neue Aufgaben erfordern gut ausgebildetes Personal. Die Ungleichheit bei der tariflichen Bezahlung von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren im Verhältnis zu allen anderen Berufsgruppen muss beseitigt werden. Dazu haben sich die Veranstalter mit einem Offenen Brief an die Tarifpartner gewandt.«

Auch aus Sicht der wissenschaftlichen Bibliotheken muss die Politik tätig werden, um ein angemessenes Bibliotheksangebot für die Zukunft zu gewährleisten: »Viele Angebote wissenschaftlicher Bibliotheken sind nicht nachhaltig finanziert. Bibliotheken haben in den letzten Jahren neue Dienstleistungen für die Forschung aufgebaut. Diese müssen von der projektförmigen in eine dauerhafte Finanzierung überführt werden«, sagte Konstanze Söllner, Vorsitzende des Verbands Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB), zum Abschluss des Bibliothekartags.

Beim Bibliothekartag haben sich auch in diesem Jahr wieder internationale Firmen in der begleitenden Fachausstellung präsentiert: 157 Unternehmen aus elf Ländern waren mit neuen Produkten und Dienstleistungen im Estrel Congress Center dabei.

Der 108. Deutsche Bibliothekartag wird 2019 im Rahmen des 7. Bibliothekskongresses Leipzig vom 18. bis 21. März 2019 stattfinden.

red / 18.6.2018

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