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dbv-Kongress: Verband fordert Ausbau zeitgemäßer Bibliotheksangebote

Per Livestream dabei: Der dbv überträgt den ersten Bibliothekspolitischen Bundeskongress aus Berlin live. Screenshot: www.dbv-bundeskongress.de

Auf Einladung des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) diskutierten am 1. und 2. März 2018 auf dem bibliothekspolitischen Bundeskongress in der Staatsbibliothek zu Berlin Bundestagsabgeordnete, Vertreter aus Bundes- und Landesministerien, der Kultusministerkonferenz, der kommunalen Spitzenverbände, aus Forschungseinrichtungen, der Hochschulrektorenkonferenz und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gemeinsam mit Bibliotheksdirektorinnen und -direktoren, wie Bibliotheken den Zugang zu Information und Wissen sowie die soziale Teilhabe zukünftig besser fördern können. Wie der dbv berichtet, nehmen 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Veranstaltung teil.

In der Diskussion mit den Bundestagsabgeordneten Tankred Schipanski (CDU), Saskia Esken (SPD), Nicola Beer (FDP) sowie der stellvertretenden Generalsekretärin der Kultusministerkonferenz, Heidi Weidenbach-Mattar, machen die beiden dbv-Vertreterinnen Barbara Lison und Petra Hätscher deutlich, was zeitgemäße Bibliotheken dafür nach Ansicht des Verbandes heute benötigen: eine Verstetigung der bis 2023 begrenzt geltenden Regelungen im Urheberrechts- Wissensgesellschafts-Gesetz für den Bildungs- und Wissenschaftsbereich, eine rechtliche Gleichstellung von E-Books und Printausgaben nicht nur bei der Mehrwertsteuer sondern auch durch eine gesetzliche Regelung für die E-Book-Ausleihe, sowie eine Modernisierung des Bundesarbeitszeitgesetzes für die Sonntagsöffnung von Stadtbibliotheken. »Der Nutzen von Bibliotheksleistungen für die Informationsgesellschaft ist größer denn je«, sagt die Bundesvorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes, Barbara Lison.

dbv fordert ausreichend Personal

Dringender Handlungsbedarf identifiziert der dbv auch bei weiteren Themen. So sei die Teilnahme am vorgesehenen Digitalpakt der Bundesregierung für eine flächendeckende Ausstattung der Bibliotheken mit moderner IT-Infrastruktur und entsprechender Hardware notwendig, ebenso die Einbindung von Bibliotheken in die sogenannten Smart-City-Strategien der Kommunen und eine ausreichende Personal- und Sachmittelausstattung der Bibliotheken.

»Wir müssen den Dialog mit allen relevanten Akteuren jetzt intensiv fortführen, damit Bibliotheken die Informations- und Medienversorgung für Forschende, Lehrende und Studierende im Rahmen der digitalen Transformation mit zeitgemäßen Diensten und Werkzeugen weiterentwickeln und nachhaltig ausgestalten können«, forderte Petra Hätscher, Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Bibliotheksverbandes. »Um die digitale Transformation der Bibliotheken zu realisieren, ist die verbindliche Verpflichtung der Unterhaltsträger auf Bundes- und Länderebene zu einer nachhaltigen und auskömmlichen Personal- und Sachmittelausstattung der Bibliotheken jetzt dringlich«, sagt Hätscher weiter.

Barbara Lison stellte fest: »Die kulturellen Bedürfnisse der Menschen kommen in den Smart-City-Strategien der Städte bislang leider kaum vor. Dabei sind es gerade Bibliotheken, die als öffentliche Räume für Kultur und Lernen in modernen Stadtgesellschaften sowie im ländlichen Raum die Teilhabe an Information und Bildung ermöglichen.«

Um Bibliotheksleistungen im 21. Jahrhundert den Bedarfen und Möglichkeiten anzupassen, müssten Bibliotheken bei einem Digitalpakt berücksichtigt werden. Dieser solle die Weiterentwicklung zeitgemäßer Bibliotheksangebote durch eine flächendeckende Ausstattung mit moderner IT-Infrastruktur und entsprechender Hardware  fördern. »Wir begrüßen deshalb ausdrücklich die Feststellung im Koalitionsvertrag, dass Bibliotheken auch im digitalen Zeitalter ihre zentralen Funktionen für Bildung und Kultur erfüllen können sollten, und die dort ebenfalls enthaltende Prüfzusage, wie der Bund zum Erhalt der vielfältigen Bibliothekslandschaft und ihrer zunehmend gesellschaftlichen Bedeutung beitragen kann«, sagt Lison weiter.

red / 2.3.2018

 

 

 

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