Internationale Kooperationen stärken

Die neue Präsidentin des bibliothekarischen Dachverbands Bibliothek & Information Deutschland (BID) Karen Schmohl stellt sich vor.
Karen Schmohl ist Wissenschaftliche Bibliothekarin und leitet seit 2011 das Referat Bibliothek und Informationsvermittlung im Auswärtigen Amt. Seit dem 27. Juni 2025 ist sie Präsidentin von Bibliothek & Information Deutschland (BID). Foto: Silke Rudolph

Darf ich mich vorstellen? Ich bin die Neue. Nicht neu im Wortsinn, biologisch schon gar nicht und auch im Bibliothekswesen nicht wirklich. Aber sehr neu in der Rolle als Präsidentin von Bibliothek & Information Deutschland (BID). So neu, dass ich die imaginäre Zellophanverhüllung des neuen Amts noch nicht ganz abgezogen habe.

Die kommenden Aufgaben erfüllen mich mit Vorfreude, aber auch Respekt und Verantwortung. Sie machen mich nicht bang – dafür kenne und schätze ich zu viele Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschen Bibliothekswesen und eben auch des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv), des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB), des Berufsverbands Information Bibliothek (BIB), des Goethe-Instituts und der ekzk.bibliotheksservice GmbH. Bibliotheksmenschen aller Laufbahnen und Sparten sind in den allermeisten Fällen offen, wertschätzend, neugierig und daran interessiert, gute Rahmenbedingungen für gute Bibliotheksarbeit zu schaffen. Das ist ein Umfeld, in dem Zusammenarbeit gelingt und Spaß macht.

Und Arbeit wird es brauchen. Um gute, abgesicherte Arbeitsbedingungen für uns alle zu bewahren oder zu erwirken. Um Verständnis zu schaffen, dass eine auskömmliche Finanzierung aller Bibliotheken und ein verlässlicher rechtlicher Rahmen für unsere Arbeit notwendig sind. Um Werkzeuge und Methoden zu stärken, um Desinformation und Angriffen auf die Demokratie entschlossen zu begegnen.

Der Bibliothekskongress in Bremen hat wieder gezeigt, dass unser Berufsstand wach und entschlossen ist, es mit den aktuellen und künftigen Aufgaben aufzunehmen. Wenn ich die BID-Mitgliederverbände und -institutionen darin unterstützen kann, wird es mir eine Freude sein. 

Worauf ich mich noch freue? Stärker als bislang in die internationalen Kooperationen, vor allem die Partnerlandinitiative, eingebunden zu sein. Die ersten Begegnungen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Partnerländer Tschechien (2022 bis 2025) und Lettland (2025 bis 2028) waren fruchtbar und vielversprechend, vor allem aber herzlich und von gegenseitigem Interesse geprägt. Ich freue mich darauf, Menschen aus den unterschiedlichsten Bibliotheken zu treffen und für mich Neues zu erfahren aus den Bereichen der bibliothekarischen Arbeit, mit denen ich bislang nicht oder nicht genug in Berührung gekommen bin. Ich bin gespannt, wie es sein wird, den Bibliothekskongress 2028 von den Anfängen der Planung bis zur Auswertung und Abrechnung zu begleiten. Und es würde mich freuen, wenn ich der Arbeit der Bibliotheken, die sonst nicht so sehr im Rampenlicht stehen, der OPL, der Spezialbibliotheken und der Behörden- und Parlamentsbibliotheken zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen kann.

Man sieht sich!

Ihre Karen Schmohl

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