Bibliotheken gehen entschieden gegen Falschinformationen vor

Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) ist entsetzt über die Verbreitung von Falschinformationen zum Umgang mit Büchern in Dresden und Hamburg.
Opfer von Fake News: Mehrere Bibliotheken waren in den vergangenen Tagen von manipulativer Desinformation betroffen. Foto: santiago silver – stock.adobe.com

Wie bereits am Freitag bekannt wurde, sind seit vergangener Woche in den Sozialen Medien Falschinformationen im Umlauf, die vermitteln sollen, dass die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) sowie die Hamburger Bücherhallen Bücher zum Heizen nutzen würden. In Hamburg und Dresden wurde Strafanzeige erstattet.

Dazu Volker Heller, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes: »Mit großer Sorge sehen wir die Verbreitung solcher Falschinformationen, die dazu dienen sollen, die Arbeit von Bibliotheken zu diskreditieren und gleichzeitig unsere demokratischen Grundwerte, für die Bibliotheken stehen, anzugreifen. Bibliotheken sind Freiräume der Demokratie und der Informationsfreiheit. Vor dem Hintergrund des grausamen Krieges gegen die Ukraine und der Manipulation von Informationen werden wir daran erinnert, wie wichtig Bibliotheken als Orte des demokratischen Diskurses, der Meinungsfreiheit, der gesellschaftlichen Teilhabe und der gegenseitigen Unterstützung sind. Die vielfältigen Angebote von Bibliotheken, die von den Werten unserer Demokratie geprägt sind, gilt es gerade jetzt zu stärken.«

Zum Hintergrund

Anfang September kursierte auf verschiedenen Plattformen, unter anderen Telegram, TikTok, Facebook und Twitter, das Foto eines gefälschten Schreibens mit dem Logo der SLUB, das dazu aufruft, der Bibliothek russische Bücher zu Heizzwecken zu spenden. Die SLUB hat Strafanzeige erstattet. Eine Stellungnahme der SLUB-Generaldirektorin Katrin Stump kann hier abgerufen werden.

Ebenfalls in der vergangenen Woche wurde ein gefälschtes Plakat mit dem Logo der Bücherhallen Hamburg verbreitet, auf dem auch dazu aufgerufen wurde, den Bücherhallen Bücher zum Heizen zu spenden. Auch die Hamburger Bücherhallen haben Strafanzeige gestellt. Die Pressemitteilung mit einer Stellungnahme der Direktorin der Hamburger Bücherhallen, Frauke Untiedt, finden Sie hier.

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