Deutschlands größter Bibliothekskongress gestartet

3 600 Teilnehmende aus 20 Ländern kommen zu einem vielseitigen Fachprogramm und intensiven Fachdiskussionen nach Bremen.
Der 9. Bibliothekskongress findet noch bis zum 27. Juni auf dem Bremer Messegelände statt und bietet ein vielfältiges Programm zu zentralen Fragen und Zukunftsthemen der Bibliothekswelt. Foto: Foto: Kameraauge – stock.adobe.com

Am Dienstag ist der 9. Bibliothekskongress in Bremen eröffnet worden, die größte Fachkonferenz des deutschen Bibliotheks- und Informationswesens. Die Veranstalter freuen sich über 3 600 angemeldete Teilnehmende aus mehr als 20 Ländern. Bis Freitag werden in mehr als 250 Sessions aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven der Branche diskutiert. In der begleitenden Firmenausstellung präsentierten auf 2 000 Quadratmetern circa 135 Unternehmen ihre neuesten Produkte: von Apps für die Online-Ausleihe und All-in-One-Bibliotheksmanagement-Lösungen über 3D-Fotografie und Hochleistungsscannern bis hin zu innovativen Möbeln für Open-Library-Konzepte, Raum-In-Raum-Lösungen und Makerspace-Angebote.

Die Präsidentin des veranstaltenden Dachverbands BID, Sabine Homelius, betonte in der Pressekonferenz: »Wir stehen für 8 800 Bibliotheken in Deutschland – von der Öffentlichen über die Wissenschaftliche bis hin zur Spezialbibliothek. Unsere Angebote reichen vom gedruckten Buch bis zur Datei und von Kinderveranstaltungen bis zu Programmen für Erwachsene. Bibliotheken sind gerade in Zeiten von Desinformation, KI und finanziellen Engpässen unverzichtbare Orte der Bildung, Meinungsfreiheit und Demokratie. Sie fördern gesellschaftlichen Zusammenhalt, bieten verlässliche Informationen und ermöglichen lebenslanges Lernen – offen für alle. Dafür brauchen wir aber auch stabile politische Rahmenbedingungen und die Anerkennung als systemrelevante Infrastrukturen.«

Auf der Eröffnungsveranstaltung sprach Festrednerin Professorin Naika Foroutan, Migrationsforscherin an der Humboldt-Universität zu Berlin, über Pluralisierung und Demokratie und warum es so wichtig ist, Wissen über Migration zu verbreiten. »In Zeiten der Erosion von Demokratie ist es wichtiger denn je, Wissen nicht nur zu sammeln, sondern auch zu verifizieren. Dabei kommt Bibliotheken eine besondere Bedeutung zu.«

#BibliothekenEntschlossenDemokratisch

Der 9. Bibliothekskongress findet noch bis zum 27. Juni auf dem Bremer Messegelände statt und bietet ein vielfältiges Programm zu zentralen Fragen und Zukunftsthemen der Bibliothekswelt. Veranstaltet wird der Kongress von Bibliothek & Information Deutschland (BID), gemeinsam mit dem Berufsverband Information Bibliothek (BIB), dem Deutschen Bibliotheksverband (dbv) sowie dem Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB). 

Unter dem Motto #BibliothekenEntschlossenDemokratisch rückt der Kongess die gesellschaftliche Bedeutung von Bibliotheken als Orte der Information, Demokratiebildung und des sozialen Zusammenhalts in den Mittelpunkt. Bibliotheken sind heute lebendige Treffpunkte, die Integration und Teilhabe ermöglichen, Räume für Forschung und Kreativität schaffen und lebenslanges Lernen fördern. Ob Makerspace, Gaming-Lounge, KI-Weiterbildungen oder Podcast-Studio – das Angebot ist vielfältig und lädt dazu ein, Neues zu entdecken und sich weiterzubilden. Mit Innovationskraft und Offenheit gestalten Bibliotheken die Zukunft in Bildung und Wissenschaft – damit sind sie unverzichtbare Stützen einer demokratischen Gesellschaft.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Programm gibt es hier.

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