Am Dienstag ist der 9. Bibliothekskongress in Bremen eröffnet worden, die größte Fachkonferenz des deutschen Bibliotheks- und Informationswesens. Die Veranstalter freuen sich über 3 600 angemeldete Teilnehmende aus mehr als 20 Ländern. Bis Freitag werden in mehr als 250 Sessions aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven der Branche diskutiert. In der begleitenden Firmenausstellung präsentierten auf 2 000 Quadratmetern circa 135 Unternehmen ihre neuesten Produkte: von Apps für die Online-Ausleihe und All-in-One-Bibliotheksmanagement-Lösungen über 3D-Fotografie und Hochleistungsscannern bis hin zu innovativen Möbeln für Open-Library-Konzepte, Raum-In-Raum-Lösungen und Makerspace-Angebote.
Die Präsidentin des veranstaltenden Dachverbands BID, Sabine Homelius, betonte in der Pressekonferenz: »Wir stehen für 8 800 Bibliotheken in Deutschland – von der Öffentlichen über die Wissenschaftliche bis hin zur Spezialbibliothek. Unsere Angebote reichen vom gedruckten Buch bis zur Datei und von Kinderveranstaltungen bis zu Programmen für Erwachsene. Bibliotheken sind gerade in Zeiten von Desinformation, KI und finanziellen Engpässen unverzichtbare Orte der Bildung, Meinungsfreiheit und Demokratie. Sie fördern gesellschaftlichen Zusammenhalt, bieten verlässliche Informationen und ermöglichen lebenslanges Lernen – offen für alle. Dafür brauchen wir aber auch stabile politische Rahmenbedingungen und die Anerkennung als systemrelevante Infrastrukturen.«
Auf der Eröffnungsveranstaltung sprach Festrednerin Professorin Naika Foroutan, Migrationsforscherin an der Humboldt-Universität zu Berlin, über Pluralisierung und Demokratie und warum es so wichtig ist, Wissen über Migration zu verbreiten. »In Zeiten der Erosion von Demokratie ist es wichtiger denn je, Wissen nicht nur zu sammeln, sondern auch zu verifizieren. Dabei kommt Bibliotheken eine besondere Bedeutung zu.«